Mit dem Rucksack durch Guatemala
Vor dem Vulkan Pacaya, Bild: Lea Heidjann
Schon wieder hat es mich nach Zentralamerika verschlagen. Guatemala steht schon seit Langem weit oben auf meiner Liste und nun war es soweit, endlich würde ich Guatemala entdecken. Vorher habe ich einen kurzen Abstecher nach Nicaragua gemacht, wo ich eine Freundin getroffen habe, mit der ich dann von dort aus nach Guatemala gefahren bin. Wir hatten nur knapp 1 ½ Wochen zusammen in Guatemala, nicht viel Zeit um das Land unsicher zu machen.
Von Nicaragua bis nach Guatemala
Nach unserem kurzen Aufenthalt in Nicaragua, sollte es von dort aus nach Guatemala gehen. Wir haben uns für die Bus-Variante entschieden und nahmen somit eine lange Busfahrt in Kauf, aber es war immer noch die deutlich günstigste Variante. Wir sind also in Nicaragua gestartet, haben dann Honduras und El Salvador durchquert bis wir nach etwa 16 Stunden und Massen an Fastfood-Essen, dass uns im Bus immer gebracht wurde in Ciudad de Guatemala angekommen sind. Wir waren sehr froh, dass wir die kommende Nacht in einem normalen Bett verbringen konnten und nicht wieder uns die Nacht im Bus um die Ohren schlagen mussten.
Die Kathedrale in Guatemala-Stadt, Bild: Lea Heidjann
Semuc Champey- Ein Paradies für Naturliebhaber
Am nächsten Morgen ging es dann mit einem „typischen Touri Shuttel“ nach Lanquín. Solche Touri-Shuttels werden eigentlich in jedem Hostel zu den typischen Touri-Orten angeboten. Man wird direkt am Hostel abgeholt und der kleine Bus bringt einen auch zu dem Hostel am Zielort. Meine Freundin und ich hatten keine Lust nach der langen Busfahrt von Nicaragua nach Guatemala schon wieder so viel Bus zu fahren und ständig umzusteigen, sodass wir uns für die „luxuriöse“ Variante entschieden haben. Später sind wir fast immer mit öffentlichen Bussen gefahren, denn im Vergleich mit normalen Bussen, sind die Preise von solchen kleinen Shuttels eine Unverschämtheit (Tipp: auch an den Preisen für die Shuttels lässt sich meistens noch ein bisschen was machen!).
Der Fluss Semuc Champey, Bild: Lea Heidjann
Als wir in Laquín angekommen sind hat dort ein Pick-Up auf uns gewartet mit dem wir dann nochmal eine halbe Stunde über Stock und Stein und hoch und runter gefahren sind, während es langsam gedämmert hat, bis wir an unserem Hostel „Posada Las Marias“ angekommen sind. Das Hostel lag direkt am Fluss, aber leider war es schon zu dunkel um nochmal in den Fluss zu springen, also haben wir das auf den nächsten Morgen verschoben. Mir graute es schon vor der Nacht, da das Klima feucht-tropisch ist und dementsprechend gibt es auch viele nette kleine und große Insekten. Die sind nicht ganz so mein Fall. Unser Hostel war jetzt nicht das Modernste, aber dafür waren wir eigentlich die einzigen Gäste, die Inhaber waren super nett und die Lage war unschlagbar. In der ersten Nacht habe ich meinen Schlafsack zu einem Kokon umfunktioniert, sodass ich vor den Attacken der Insekten geschützt war. Zumindest habe ich mir das eingeredet…
Wanderung zum Mirador durch den Wald am Rand vom Semuc Champey, Bild: Lea Heidjann
Am nächsten Morgen sind wir dann direkt runter zu dem Fluss und mit großer Freude haben wir festgestellt, dass es eine Art Schaukel oder Liane gab, die von einem riesigen Baum hinunter baumelte und direkt in den Fluss führte. Perfekt um sich damit ins Wasser zu schwingen. Das hat echt Spaß gemacht! Irgendwann kam ein chapín (so bezeichnen sich die Einheimischen selbst) zu uns und hat uns erstmal vorgemacht wie man sich richtig in das Wasser schwingt- mit einem doppelten Salto- ist ja klar!
Ein mehr oder weniger eleganter Versuch mit der Schaukel ins Wasser zu schwingen, Bild: Lea Heidjann
Während wir im Fluss waren kamen ein paar Touristen, die wir am vorherigen Tag kennengelernt hatten, vorbei und waren auf dem Weg zu der eigentlichen Attraktion beim Semuc Champey. Da haben wir uns direkt angeschlossen. Nach einer etwa 1 ½ stündigen Wanderung sind wir am Mirador (=Aussichtspunkt) angekommen und wurden mit einer wirklich schönen Aussicht über die Wasserbecken des Semuc Champey belohnt. Da es an dem Aussichtspunkt nur so von Touristen gewimmelt hat, haben wir dort nur kurz Rast gemacht und sind schnell wieder runter. Endlich konnten wir in das türkise Wasser! Man konnte von einem Becken ins nächste und immer wieder begrüßten uns kleine Putzerfische. Herrlich! Noch ein sehr wichtiger Tipp, wenn ihr zum Semuc Chamepy fahren solltet: Hebt vorher genug Geld ab!
Aussicht vom Mirador, Bild: Lea Heidjann
Nächster Halt: Antigua
Als nächsten Stopp hatten wir Antigua ins Auge gefasst. Der Einfluss der Spanier ist in Antigua kaum zu übersehen. Die Häuser im kolonialen Baustil reihen sich aneinander und die Straßen sind im typischen „Schachbrettmuster“ angelegt. Ich könnte stundenlang durch die Straßen laufen und die ganzen verschiedenen Häuser angucken, an jeder zweiten Ecke einen Kaffee trinken und zwischendurch die ganzen artesanía (=Handarbeiten) bestaunen. Ein leckeres Abendessen zum Schluss macht den Tag natürlich perfekt. Antigua ist eine sehr entspannte Stadt mit vielen Touristen und gutem Essen und Kaffee (Der Kaffee in Antigua hat mich verzaubert!). Für mich ist die Stadt ein Highlight Guatemalas.
Ein Maler vor einer bunten Hauswand, Bild: Lea Heidjann
Aussichtspunkt „Cerro de la Cruz“ mit Blick auf die Dächer von Antigua, Bild: Lea Heidjann
Am liebsten hätte ich mich in die ganzen handgewebten Teppiche, Decken, Kissenhüllen und handgearbeiteten Taschen und Rucksäcke aus Leder etc. reingelegt. Der Mercado de Artesanía lädt zum stundenlangen Stöbern ein.
Bekanntes Motiv- der Arco de Santa Catalina in Antigua, Bild: Lea Heidjann
Rund um Antigua gibt es einige Vulkane die man erklimmen kann. Wir haben uns für den Vólcan de Pacaya entschieden. Nach einer etwa einstündigen Busfahrt kamen wir in einem kleinen Dorf an, von wo aus die Tour losging. Glücklicherweise mussten wir nicht allzu lange laufen (etwa 1 Stunde), bis wir an unserer ersten Station angekommen waren: Ein Aussichtspunkt, von wo man weitere Vulkane sehen konnte. Der Ausblick war unglaublich! Der Wind wehte uns durch die Haare und wir haben auf Wolken hinuntergeblickt aus denen die Spitzen verschiedener Vulkane herausragten. Ein Gefühl von purer Freiheit durchströmte unsere Körper!
Nach einer kleinen Pause an dem Aussichtspunkt sind wir direkt an den Vulkan rangegangen und haben die versteinerte Lavawelle von vor einigen Jahren bestaunt und später Marshmallows darin gebraten. Marshmallows auf einem Vulkan- es gibt Schlimmeres! Leider hatte unser Guide ein bisschen Zeitstress (so wirkte er zum Schluss zumindest), sodass wir nur noch schnelle Blicke auf den Sonnenuntergang erhaschen konnten und nicht mehr in aller Ruhe das Farbenspiel genießen konnten.
Die Vulkane versinken im Licht des Sonnenuntergangs, Bild: Lea Heidjann
Knapp die Hälfte der Reise war vorbei, ab nun ging es für mich alleine weiter. Meine restlichen Erlebnisse lest ihr im nächsten Reisebericht!
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