In einer Woche durch Portugal- von Lissabon nach Porto
Flohmarkt in Lissabon, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Auf geht’s nach Lissabon!
Ich traf mich mit meinem Bruder in Hamburg am Flughafen und los ging’s! Nach knapp 3 Stunden Flug landeten wir am Lissaboner Flughafen. In Portugal habe ich meine ersten Airbnb Erfahrungen gemacht. Die Vermieter der ersten kleinen Wohnung in Lissabon haben uns schon vorher gesagt, welche S-Bahn wir vom Flughafen aus nehmen müssen um zu der Wohnung zu gelangen und als wir aus dem Zug aufstiegen, begrüßte uns ein nettes Ehepaar so um die 30 Jahre alt. Wir gingen zusammen zu der Wohnung und dort erwartete uns in der Küche ein Pastel da nata. Seit diesem Augenblick an war und bin ich immer noch verliebt in diese kleinen zuckersüßen Küchlein! Sie erklärten uns noch kurz ein paar Sachen zu der Wohnung, gaben uns ein paar Tipps und wir hielten ein kleines Pläuschchen. Da waren wir also, mein Bruder und ich, in Lissabon. Erst einmal legten wir die Sachen ab und erkundeten kurz die Wohnung, dann wollten wir aber die Gegend erforschen.
Straßenbahn von Lissabon, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Mir war nicht bewusst, wie hügelig die Stadt doch ist! Vor unserer Haustür erstreckte sich direkt eine sportlich ansteigende Straße. Schon innerhalb der ersten Stunde wurde uns klar: Portugal ist ein Paradies um Türen zu fotografieren. Jedes Haus hat eine andere Tür, mal hoch und schmal, mal winzig klein, dass wir uns ernsthaft gefragt haben, wie jemand durch diese Tür passen soll. Aber nicht nur die Türen geben Portugal einen ganz besonderen Charme, es ist das Zusammenspiel zwischen den kleinen, engen und steilen Gassen, zum Teil leerstehende Häuser, die mit Fliesen verzierten Hauswände und die Abendsonne macht das Ganze perfekt! Alles sieht anders aus und doch gehört irgendwie alles zusammen, sodass die Augen gar nicht genau wissen wo sie als erstes hinschauen sollen. Herrlich!
Hauswand in Lissabon, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Wir sind also ziemlich beeindruckt durch die Straßen gelaufen, bis zum Praça do Comércio. Dort haben wir in der Abendsonne, in Liegestühlen und mit Schal und Jacke eingehüllt, ein Bier getrunken. Welch’ perfekter erster Tag!
Sonnenuntergang am Rand des Flusses „Tajo“, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
In der ersten Nacht waren wir froh, dass wir zwei Decken hatten, denn Ende Februar schwankt das Wetter in Portugal sehr und nachts kann es noch recht kühl werden. Tagsüber wenn die Sonne herauskam, war es richtig angenehm und was gibt es schöneres, als einen Espresso (zum Vergnügen von meinem Bruder wird Espresso Trinken in Portugal ganz groß geschrieben) in der Sonne zu schlürfen, dazu ein pastel da nata zu essen und danach über einen sonnigen Flohmarkt zu schlören, als ob man alle Zeit der Welt hätte?! Von alten Telefonen über Schallplatten und Klamotten bis zu kleineren Kunsthandwerken konnte man dort alles auftreiben. Wir sind bei einem portugiesischen Astrix & Obelix hängen geblieben.
Flohmarkt-Verkäufer, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Nach einem sonnigen Morgenspaziergang über den Flohmarkt ging es zum Castelo de São Jorge. Eine Burg, die über die Dächer von Lissabon ragt. Später sind wir noch nach Lissabon-Belém gefahren. Dort soll es angeblich die besten pastel da nata geben. Im ersten Moment waren wir wirklich geplättet, als wir die Schlange vor dem Laden sahen. Wir haben uns sogar tatsächlich angestellt und brav gewartet bis wir an der Reihe waren. Die Küchlein waren sehr lecker, aber ich muss sagen, dass ich sie eigentlich in allen Cafés fantastisch fand. Abends haben wir uns noch ein kleines Essen in einem Imbiss-Restaurant (ich glaube so kann man es am besten beschreiben) mit portugiesischem Flair geholt. Das Essen in Portugal ist definitiv nicht das schlechteste und bei den Preisen kann man nichts sagen!
Straße in Lissabon, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Am nächsten Tag stand Sintra auf unserem Plan. Sintra liegt etwas außerhalb von Lissabon und wir brauchten etwa eine halbe Stunde. In Sintra gibt es Unmengen an Palästen, Kirchen etc. Wir entschieden uns für das Castelo dos Mouros, eine alte Burgruine aus dem 8./9. Jahrhundert und genossen es über die alten Mauern zu laufen und uns den Wind durch die Haare pfeifen zu lassen. Der Ausblick war einfach fantastisch!
Burg Castelo dos Mouros bei Sintra, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Nicht weit entfernt von Sintra liegt das Cabo da Roca. Also fuhren wir von Sintra aus mit einem Bus durch eine hügelige und grüne Landschaft zum westlichsten Punkt Europas. Als wir ankamen, strahlte die Sonne mit ihrer ganzen Kraft und keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Die Landschaft war wunderschön und man spürte eine Meeresbrise, die in der Nase kitzelte und die Haare durchpustete. Der Wind war so stark, dass einige Touristen mit ihren Iphones Probleme bekamen und hin und wieder flog auch mal ein Hut oder eine Mütze kurze Zeit durch die Gegend. Auf einem Felsen, mit Sicht auf das weite Meer, machten wir es uns bequem und legten eine kleine Pause ein. Später ging es wieder zurück nach Lissabon und wir suchten uns für das Abendessen ein kleines niedliches Restaurant. Wir konnten sogar draußen essen! Zwar mit Jacken, aber immerhin. Lennard konnte es sich natürlich nicht entgehen lassen frische Sardinen zu probieren. Das ist nicht ganz so mein Fall…
Geschwister on Tour! Cabo da Roca, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Aqui onde a terra se acaba e o mar comeca, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Nächster Halt: Porto
Nach ein paar Tagen ging es dann mit Zug nach Porto, Wir hätten auch fliegen können, das wäre mit Ryanair sogar günstiger gewesen- verrückte Welt! Im verregneten Porto angekommen, mussten wir ein bisschen auf unseren Airbnb Vermieter warten, aber dafür waren wir in der Unterkunft, mit eigentlich 3 Schlafzimmern und einem großen Wohn- und Kochbereich, komplett alleine untergebracht. Lennard und ich freuten uns wir Hülle als wir die elektrische Heizung sahen! Das hat nur leider nicht ganz so funktioniert wie wir uns erwünscht hatten. Also mussten wir wohl wieder die Decke-über-Decke-Methode nutzen.
Straße in Porto, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Wir hatten eher bescheidenes Wetter, sodass wir fast nichts machen konnten. Wir sind zwar trotzdem durch die Stadt gelaufen, auf die andere Seite des Flusses gegangen, aber eigentlich sind wir dabei nur nass geworden. Insbesondere in Porto sind uns die Häuser in den kleinen Gassen aufgefallen. Es wirkt so, als ob fast 70% der Häuser unbewohnt sind, bei einigen Häusern sind die Scheiben eingeschlagen oder sie sind zum Teil schon ein bisschen eingestürzt. Wenn dann noch ein verregneter Tag dazu kommt, sieht Porto aus wie ein Meer von unzähligen grauen Farbtönen und zwischendurch ein paar Farbkleckse. Trotzdem hat es Charme!
Ein Meer aus Grau, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Casa Oriental, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Am nächsten Morgen war traumhaftes Wetter in Porto. Wie gesagt, das Wetter ist ziemlich launisch. Es war keine einzige Wolke am Himmel und wir hatten einen richtig schönen Tag: Zuerst sind wir durch die Stadt gelaufen und haben uns ein bisschen durch die Straßen und Gassen treiben lassen. Einige „Sehenswürdigkeiten“ stand aber auch auf dem Plan, unter anderem die Livraria Lello e Irmão, die Autorin Joanne K. Rowling soll sich anscheinend dort die Treppen für Harry Potter abgeguckt haben. Tendenziell ist dieser Buchladen echt schön, aber leider mehr als überfüllt. Nachmittags haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und entlang des Flusses bis zum Meer gefahren. Das war wirklich schön! Draußen am Strand in der Sonne haben wir einen kleinen Mittagssnack gegessen und uns dabei fast einen leichten Sonnenbrand geholt.
Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Zum Abschluss unserer kleinen Reise sind wir am letzten Abend noch in einem kleinen, netten Restaurant essen gegangen. Dort haben wir für wenig Geld sehr lecker gegessen und bei einem Wein unseren Trip resümiert. Nach nur einer Woche ging es leider schon wieder zurück nach Deutschland.
Sicht auf die Stadt Porto, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Was bleibt im Kopf?
- Das Wetter in Portugal kann im Februar sehr wechselhaft sein, von purer Sonne, bis „ah ich will einen Kamin“-Wetter.
- Das Essen ist sehr gut und günstig.
- Portugiesisch ist einfach toll.
- Die Landschaft ist super schön.
- Portugal hat Charme!
Typische Portwein-Schiffe, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
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