Von Mazedonien über Albanien und Griechenland nach Istanbul. Ein Roadtrip quer durch Osteuropa
Der Ohrid-See in Mazedonien. Foto: Lennard Heidjann
Mazedonien und Albanien sind eher unbekannte Länder und gehören keinesfalls zu den Lieblingszielen vieler Touristen. In letzter Zeit wurden die Länder des südlichen Balkans hauptsächlich im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik in der öffentlichen Berichterstattung erwähnt. Mazedonien liegt mitten auf der Hauptroute vieler Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Albanien hat selbst mit zahlreichen Probleme zu kämpfen und viele Albaner verlassen täglich ihre Heimat auf der Suche nach Asyl. Die wenigsten sprechen aktuell vom Tourismus in den doch eigentlich so reizvollen Ländern. Tatsächlich aber lässt sich bei einer Reise durch die Regionen schnell feststellen, dass beide Länder viel zu bieten haben und sich auch die Bevölkerung Reisenden gegenüber extrem zuvorkommend verhält. Die Weltmetropole Istanbul gehört mit ihren zahlreichen Attraktionen und ihrem ganz speziellen Charme zu den beliebtesten Reisezielen der Welt.
Skopje- Die Hauptstadt Mazedoniens
Wunderbar günstig lässt es sich mit ein wenig Recherche im Vorfeld in die Balkanländer fliegen. Wir kamen Nachts in Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens an und wurden nach einer Taxifahrt durch die komplette Stadt direkt herzlich von einem Freund empfangen, der uns einen Schlafplatz für die nächsten Nächte angeboten hatte. Nach dem Frühstück machten wir uns sofort auf in das Zentrum der 500.000 Einwohner Stadt. Skopje gehört nicht unbedingt zu den schönsten Städten der Welt, aber die vielen Einflüsse vergangener Großmächte auf die Gesellschaft und die Architektur der Stadt haben ihre Spuren hinterlassen und damit einen ganz besonderen Reiz geschaffen. Neben monströsen Wohnblöcken aus jugoslawischer Zeit, erheben sich in der Altstadt die zahlreichen Minarette der Moscheen aus der vergangenen Osmanischen Herrschaft in den Himmel der Stadt. Auch das Erbe Alexander des Großens, der antike Makedonenkönig, nehmen die Mazedonier unübersehbar für sich in Anspruch.
Riesige Statue Alexander des Großen in Skopjes Innenstadt. Foto: Lennard Heidjann
Minarette über Skopjes Altstadt. Foto: Lennard Heidjann
Ohrid, der Gardasee Mazedoniens
Nach den ersten überaus netten Eindrücken der mazedonischen Hauptstadt ging es mit dem Bus weiter in das beliebteste Feriendomizil ganz Mazedoniens, die Stadt Ohrid am gleichnamigen See. Quer durch die mazedonische Berglandschaft, in der im Winter sogar das Skifahren möglich ist, erreichten wir nach ungefähr drei Stunden unser Ziel bei schönstem Sonnenschein und absolut sommerlichen Temperaturen. Ganz anders als noch in der Hauptstadt, fühlten wir uns sofort beseelt von dem mediterranen Flair, das den wunderschönen See umgibt. Direkt an der Bushaltestelle wurden wir von unserem neuen Gastgeber für die nächsten Tage persönlich abgeholt, den Kontakt hatten wir bereits aus Skopje über eine Empfehlung hergestellt. Als erstes verputzen wir einen riesigen Börek für günstiges Geld, bevor wir uns an die Seepromenade begaben und dem Tag damit einen würdigen Ausklang verpassten.
Blick über den Ohrid- See. Foto: Lennard Heidjann
Am nächsten Tag suchten wir uns zunächst ein gemütliches Plätzchen an einem ruhigen Steg und machten uns mit der angenehmen Wassertemperatur des Sees und der Wärme der mazedonischen Sonne vertraut. Das tiefblaue Wasser und die Berge im Hintergrund boten zudem ein beeindruckendes Panorama. Nach dem ersten Sonnenbad wagten wir einen Rundgang durch die auf einem Hügel gelegene Altstadt die seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Durch verwinkelte Gassen ging es vorbei an gemütlichen Häusern und überresten antiker Amphitheater hinauf bis zu der Festungsanlage des ehemaligen bulgarischen Zaren Samuil. Der anstrengende Aufstieg wird mit einem Blick belohnt, der bis an die albanische Grenze reicht.
Antikes Amphitheater inmitten der Altstadt. Foto: Lennard Heidjann
Der Rückweg führte uns auf der anderen Seite der Festung durch Pinienwälder wieder zum See. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen diverse Pausen an den vielen orthodoxen Kirchen und Klöstern zu machen. Die Stadt Ohrid galt im Mittelalter als geistiges Zentrum Südosteuropas. Der gesamte Rundgang ist keine anstrengende Wanderung, mehr ein gemütlicher Tagesspaziergang mit zahlreichen Aussichtspunkten und vielen Sehenswürdigkeiten. Luxuriös dinierten wir anschließend, natürlich in einem Fischrestaurant, direkt am See. Dazu gab es einen guten Wein und einen spektakulären Sonnenuntergang. Für umgerechnete 10€ freute sich auch unser studentischer Geldbeutel sehr über die exquisite Bewirtung. Auf dem Rückweg erwachte in der Fußgängerzone an der Seepromenade das Nachtleben. Viele mazedonische Familien besuchten die zahlreichen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Eine insgesamt sehr angenehme Stimmung herrschte in der ganzen Stadt.
Sonne am Ohrid- See. Foto: Lennard Heidjann
Orthodoxe Kirchen in Ohrid. Foto: Lennard Heidjann
Reise und Ankunft in Albanien. Berat, die Stadt der tausend Fenster
Den nächste Tag hatten wir als kompletten Reisetag verplant. Mit öffentlichen Bussen von Ohrid über die albanische Grenze in das im südlichen Albanien liegende Berat zu kommen, schien uns im Vorfeld gar nicht so einfach. Die reine Distanz ist eigentlich nicht weit, aber komplizierte Busverbindungen, schlechte und bergige Strassen verlängerten die Reise dann doch um einiges. Früh morgens verließen wir also Mazedonien und nahmen einen Bus der uns zunächst in die albanische Stadt Elbasan bringen sollte. Der Grenzübergang verlief mit deutschem Pass natürlich ohne Probleme. In Albanien angekommen, fielen uns sofort die im gesamten Land und selbst in den entlegensten Regionen wie Pilze aus dem Boden sprießenden Bunker auf. Zwischen 1972 und 1984 wurden über 200.000 dieser Anlagen zum Schutz des kommunistischen Albaniens gegen eine mögliche Invasion gebaut. In der chaotischen und für Touristen wenig interessanten Stadt Elbasan wechselten wir den Bus und setzten unsere Reise in einem Minivan in Richtung Berat fort.
Ausblick auf die Hügel der weißen Stadt Berat. Foto: Lennard Heidjann
Wir erreichten Berat ohne richtig zu wissen wo genau wir am besten übernachten sollten. Nach anfänglicher Skepsis und Misstrauen folgten wir schließlich der Einladung eines älteren Herrn der uns auf Deutsch auf der Straße ansprach und ein Zimmer zu vermieten hatte. Unsere Sorge war unbegründet, besser hätten wir es nicht treffen können. Einziges Manko: Das Haus lag direkt neben einer Moschee, sodass uns der Ruf des Muezzins passend zum Sonnenaufgang in einer ohrenbetäubenden Lautstärke aus dem Bett holte.
Berat ist die älteste Stadt Albaniens und für den Tourismus von wichtiger Bedeutung. Die Altstadt liegt komplett auf Hügeln und blickt hinab in das schöne Tal. Alle Häuser sind gut restauriert und mit weißer Farbe und rustikalen Dachziegeln versehen. Ein schöner Anblick. Lohnenswert ist auch ein Aufstieg zu der Burgfestung Kalaja. Über der ganzen Stadt thronend, bietet sich von hier ein beeindruckendes Panorama über die bergigen Weiten Albaniens.
Die Stadt der tausend Fenster. Foto: Lennard Heidjann
Die Stadt Saranda und der Süden Albaniens
In diversen Bussen ging es für uns weiter in den äußersten Süden Albaniens. Die Stadt Saranda liegt direkt an der Mittelmeerküste fast in Schwimmdistanz entfernt von der griechischen Insel Korfu. Angeblich gehört Saranda zu den Städten mit den meisten Sonnenstunden pro Jahr in ganz Europa. Ob das aber tatsächlich stimmt ist zu bezweifeln. Nach einer haarsträubenden und lebensgefährlichen Busfahrt durch die albanischen Serpentinenstrassen erreichten wir endlich unser Ziel. Der Busfahrer hatte auf den letzten Kilometern spürbar die Lust verloren und beanspruchte das klapprige Gefährt bis an die Grenzen um möglichst schnell anzukommen. In Sarande nächtigten wir in dem Hostel einer witzigen Irin, die sich vor Jahren dort niedergelassen hatte. Wir waren die einzigen Gäste. Das Hostel war im 8. Stock eines Hochhausblocks, nicht wirklich schön, aber dafür mit einem 360° Panorama Balkon mit Blick über die Bucht bis auf die Insel Korfu.
Stillgelegte Bauprojekte in Saranda. Foto: Lennard Heidjann
Saranda ist der beliebteste Badeort Albaniens. Am Stadtbild lässt sich deutlich erkennen, dass es vor einigen Jahren einen regelrechten Touristenboom gegeben haben muss. Unglaublich viele angefangene Bauten riesiger Hotelkomplexe stehen in der ganzen Stadt verteilt. Viele von ihnen werden wahrscheinlich niemals beendet werden. Nachts passt natürlich niemand auf, wer sich in den verlassenen Betonriesen rumtreibt. Das ist ganz schön unheimlich. Trotzdem hat Saranda durchaus einen speziellen Reiz. Die Strände in der Umgebung sind wunderschön und das Wasser des Mittelmeers ist hier perfekt zum baden. Erwähnenswert ist hier die nah gelegene Bucht Ksamil, die mit ihren Stränden schon fast so aussieht wie die Karibik. Leider war es bei unserem Besuch so windig, dass ein Strandtag nicht möglich war. Einen Besuch wert ist aber auch die Ruine der antiken römischen Stadt Butrint und die natürliche Quelle Syri i Kalter.
Bergige Weiten Albaniens in der Nähe von Saranda. Foto: Lennard Heidjann
Syri i Kalter. Eine Quelle die einem unterirdischen Fluss entspringt. Foto: Lennard Heidjann
Über Griechenland in die Weltmetropole Istanbul
Um die goldene Stadt am Bosphorus per Bus zu erreichen, mussten wir zunächst einen Zwischenstopp in Thessaloniki, der mit über 300.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Griechenlands, einlegen. In aller frühe verließen wir also Albanien und machten uns auf den fünfstündigen Weg in die griechische Küstenstadt. Dort angekommen, kümmerten wir uns zunächst um unsere Weiterreise nach Istanbul. Wir buchten einen Bus, der uns über Nacht in die türkische Metropole bringen sollte. Genug Zeit also, um einen kurzen Blick auf Thessaloniki zu werfen. Die Unterschiede zwischen Albanien und Griechenland waren sofort merklich spürbar. Plötzlich stiegen vor allem die Preise für Busfahrten und Essenskosten deutlich. Thessaloniki wirkt modern und dynamisch. Die meiste Zeit verbrachten wir an der Uferpromenade zum Mittelmeer und schauten der auf dem Wasser glitzernden Sonne zu. Nach einem guten Abendessen machten wir uns auf den Weg in die Türkei.
Ein Wahrzeichen der griechischen Küstenstadt. Foto:Lennard Heidjann
Istanbul, die goldene Stadt am Bosphorus
Die Idee unsere Reise in einer der interessantesten Städte der Welt zu beenden faszinierte mich von Anfang an. Auf Istanbul war ich besonders gespannt. Beeindruckende Moscheen, prunkvolle Paläste, farbenfrohe Gewürzmärkte und natürlich der Pflichtbesuch eines traditionellen Hamams, das alles bietet locker Programm für eine ganze Woche. Zudem wollten wir uns mit einem guten Freund aus Barcelona dort treffen. Erlebnisreiche Tage standen uns bevor!
Der Galata Turm thront über dem Bosphorus. Foto: Lennard Heidjann
Fischen zwischen Europa und Asien, das geht nur in Istanbul. Foto: Lennard Heidjann
Der Galata-Turm im Häusermeer. Foto: Lennard Heidjann
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und kompletter Orientierungslosigkeit in der riesigen Stadt, hatten wir nach langem Suchen endlich einen passenden Schlafplatz gefunden. In dem beliebten Viertel Beyoglu pulsiert zu später Stunde das Nachtleben und tausende Restaurants, Clubs und Shischa–Bars öffnen ihre Türen für Einheimische und Besucher aus der ganzen Welt. Wer jedoch plant in Istanbul feiern zu gehen, der sollte immer in Begleitung von netten Damen unterwegs sein. Als reine Männergruppe ist es oft schwierig in die angesagten Clubs zu kommen.
Unser erstes Ziel war der Galata Turm. Ein Bestandteil der alten Festungsmauern der Stadt von dessen Spitze Besucher den kompletten Bosphorus überblicken können. Istanbul zeigte sich direkt in seiner ganzen Pracht und die Umrisse der zahlreichen Minarette der majestätischen Moscheen waren deutlich zu erkennen. Anschließend spazierten wir durch die sich stetig ändernden Strassen, mal breite Fußgängerzonen, mal kleine verwinkelte Gassen. Beeindruckt von der Architektur, den Menschenmassen und von der großen Fülle an gut sortierten Musikläden, versuchten wir so gut es geht mit der absoluten Reizüberflutung an Geräuschen, Farben und Gerüchen klar zu kommen. Den Abend verbrachten wir nach einem guten Kebab natürlich in einer traditionellen Shischa-Bar mit türkischer live- Musik.
Traditionelle Straßenbahn in Istanbul. Foto: Lennard Heidjann
Frisch gepresster Orangensaft? In Istanbul an jeder Straßenecke erhältlich. Foto: Lennard Heidjann
Typische Straßenszene in Istanbul. Foto: Lennard Heidjann
Die “klassischen” Touristenattraktionen Istanbuls
Am zweiten Tag nahmen wir uns vor die “klassischen” Touristenattraktionen in Istanbul zu besuchen. Zwar wird hier oft ein nicht ganz billiger Eintrittspreis verlangt, aber der Besuch der berühmten Hagia Sophia und des Topkapi–Palastes gehören ohne Frage zum Pflichtprogramm jeder Istanbulreise. Touristen aus aller Welt besuchen täglich die Hauptattraktionen und es werden Führungen in fast jeder Landessprache angeboten. Wir entschieden uns jedoch auf eine professionelle Führung zu verzichten, um den Geldbeutel ein wenig zu schonen.
Der Eintritt für den auf einer Landspitze gelegenen Topkapi-Palast lohnt sich alleine schon aufgrund des unübertrefflichen Panoramablicks auf die Stadt, den Bosphorus und das Goldene Horn. Verschiedene osmanischen Herrscher und Sultane residierten bis Mitte des 19. Jahrhunderts in der riesigen Palastanlage. Der einstige Prunk und Luxus vergangener Tage ist immer noch gut zu erkennen. Beeindruckende Mosaike und Kuppeln verzieren die Wände und Decken. Auch der Harem, für den ein extra-Ticket gelöst werden muss, ist sehr spannend.
Wunderschön bemalte Kuppel des Palastes. Foto: Lennard Heidjann
Nach einigen Stunden in der wirklich lohnenswerten Palastanlage ging unsere Tour weiter mit dem Besuch eines der wohl bekanntesten Gebäude der Welt, die Hagia Sophia. Im Laufe ihrer jahrhundertealten Geschichte diente die Hagia Sophia unter verschiedenen Herrschern mal als Moschee, mal als Kathedrale. Seit 1935 ist das Bauwerk ein Museum und für Touristen aus aller Welt zugänglich. Sehr beeindruckend sind die Kuppelbauten, die Mosaike und die gesamte Architektur. Wenn man bedenkt, vor wie vielen Jahrhunderten und mit wie wenig Hilfsmitteln das alles geschaffen wurde, eine Meisterleistung. Beeindruckende und geschichtsträchtige Bauwerke gibt es zwar viele, die Hagia Sophia ist trotzdem etwas ganz besonderes.
Die Hagia-Sophia. Foto: Lennard Heidjann
Der Innenraum der Hagia- Sophia. Foto: Lennard Heidjann
Nun war es aber an der Zeit die erste “richtige” Moschee zu besuchen. Außerhalb der Gebetszeiten öffnen die großen Moscheen Istanbuls, die Süleymani– Moschee und die in Europa als blaue Moschee bekannte Sultan–Ahmed–Moschee ihre Türen für Besucher. Gewisse Regeln gilt es bei dem Eintritt in die heiligen Stätten des Islams zu beachten. Kurze Hosen und knappe Röcke sind nicht gerne gesehen. Die Schuhe müssen ausgezogen werden und Frauen bekommen ein Kopftuch um ihre Haare zu bedecken. Respektvoll betraten wir den mit Teppich ausgelegten Innenraum. Stille herrschte in der gesamten Moschee, nur die wenigstens sprachen. Ein beeindruckendes Ambiente. Die Chance einen so tiefen Einblick in die Kultur des Islams zu erhaschen ist sehr spannend. Wenn man die wenigen Regeln befolgt, fühlt man sich als willkommener Gast und kann viel über die fremde Kultur lernen.
Waschen vor dem Gebet. Foto: Lennard Heidjann
Die Kuppeln der blauen Moschee. Foto: Lennard Heidjann
Die blaue Moschee zwischen den Dächern der Stadt. Foto: Lennard Heidjann
Der letzte Tag in Istanbul und ein ganz besonderes Highlight.
Nachdem wir am Vortag regelrecht von der Flut an Bildern, Eindrücken und Wissen erschlagen wurden, stand am letzten Tag unserer Reise ein Besuch der berühmten Märkte der Stadt auf dem Programm. In der schönen, riesigen Markthalle mit ihren Bögen und Kuppeln gibt es fast alles. Von teuren handgefertigten Kunstgegenständen über Gewürze und gefälschte Markenklamotten bis hin zu wertlosem Plastikschrott. Wir ließen uns einfach von der Masse treiben ohne einen genauen Plan zu haben welches Mitbringsel am Ende in unserer Tasche landen könnte. Es fehlte auch an der Lust sich auf die oft zähen Verhandlungsgespräche mit den Verkäufern einzulassen. Ich persönlich war sehr überfordert mit der Masse an Waren und Menschen und hatte eigentlich keine Lust auf eine große shopping- Tour zu gehen. Trotzdem ist das Ambiente der Markthalle eine tolle Sache.
Bunte Lampen auf Istanbuls Märkten. Foto: Lennard Heidjann
Von den Strapazen der letzten Tage ziemlich erledigt gönnten wir uns im Anschluss einen ganz besonderen Abschluss unserer Reise. Der Besuch eines traditionellen Hamams (türkisches Bad) ist absolut empfehlenswert. Zwar ist der Spaß nicht ganz billig, aber in den alten Dampfbädern fühlt man sich wie in die Vergangenheit zurückversetzt. Eine Massage von einem beleibten türkischen Bademeister, bei der ich zuerst dachte er würde mir den Arm und noch viel mehr brechen, ist schon eine beeindruckende Erfahrung. In den Hamams gibt es Dampfbäder, heiße Steinplatten und Becken mit warmen und kalten Wasser. Sicherlich existiert eine genaue Reihenfolge für den tradtionellen Hamam Besuch, die wir aber ignorierten. Beduselt von der Wärme und dem gelungenen Wellness Erlebnis tranken wir nach dem Besuch einen Saft aus frischen Granatäpfeln. Das Ende unserer Reise, da der Abflug am nächsten morgen bevorstand.
Traditionelles Hamam Outfit. Foto: Lennard Heidjann
Fazit der Reise
In gut zwei Wochen vier Länder zu bereisen ist schon ein straffes Programm. Besonders gut gefallen hat mir der Kontrast unseres Reiseprogramms. Angefangen mit dem ganz speziellen Charme und der Natur der Balkan- Länder Mazedonien und Albanien und abgeschlossen mit den Eindrücken aus der Weltmetropole am Bosphorus. Eine gute Mischung. Preislich war die Reise absolut im Rahmen, zugegeben Istanbul ist natürlich deutlich teurer als der Balkan. Ob man momentan jedoch unbedingt nach Mazedonien und Albanien reisen muss, bleibt jedem selbst überlassen. Ich kann aber nur eine deutliche Empfehlung für die Schönheit der Länder und die Gastfreundschaft der Menschen aussprechen. Sicherlich eine Reise die ich nicht so schnell vergessen werde.
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