Von Nicaragua über Costa Rica nach Panama und wieder zurück
Eine unglaublich Vegetation im Nationalpark Manuel Antonio in Costa Rica, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Als ich ein Jahr in Nicaragua gelebt habe (im Rahmen eines „weltwärts-Jahres“), haben mich mein Bruder und seine Freundin besucht und wir haben uns überlegt, dass wir nicht nur von Nicaragua ein bisschen sehen wollen, sondern auch von Costa Rica und Panama. Sehnsüchtig habe ich die beiden am Flughafen in Managua erwartet und konnte sie endlich in meine Arme schließen! Bevor wir nach Costa Rica gefahren sind, sind wir erst noch ein bisschen in Nicaragua rumgetourt, aber dann ging es weiter in den Süden.
Beginn des Roadtrips: Ankunft in Costa Rica
Mein erster Eindruck von Costa Rica war einfach nur: „Wow!“ Ich wusste gar nicht wo ich zuerst hingucken sollte. Da ich zu der Zeit nur den Vergleich mit Nicaragua hatte, war ich richtig geplättet, als wir am ersten Abend ein bisschen durch San José gelaufen sind- durch eine Fußgängerzone!.An jeder zweiten Ecke hat das Emblem von McDonalds, Subway oder ähnlichen amerikanischen Ketten in den knalligen Farben geleuchtet. So etwas findet man natürlich auch in anderen zentralamerikanischen Städten, aber z.B. in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua muss man schon ein bisschen suchen und meistens sind es richtige Shopping-Malls.
Kurzer Abstecher nach Panama
Am nächsten Morgen ging es dann schon früh wieder auf Reise, denn Costa Rica war für uns erstmal nur ein „Transit-Land“ und wir wollten innerhalb eines Tages von San José (Costa Rica) zu den Bocas del Toro (Panama) fahren. An der Grenze zu Panama hatten wir ein paar Probleme, glücklicherweise hat es letztendlich doch alles geklappt. Herzlich Willkommen in Panama! Dann ging es wieder in den Bus und zum Hafen und von da aus mit dem Boot auf die Insel. Angekommen in der Karibik!
Grenzübergang Costa Rica – Panama, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Am ersten Tag haben wir eine kleine Bootstour gemacht, erst sind wir in ein Gebiet gefahren, wo man Delphine beobachten konnte (leider ist kein Delphine direkt neben unserem Boot herumgesprungen, wie man sich das immer so nett vorstellt, aber mit etwas Geduld konnte man die Schwanzflosse und auch mal die Schnauze entdecken), danach ging es ans Schnorcheln und später sind wir auf eine andere Insel gefahren. Dort konnten wir den weißen Sandstrand und das Karibikklima in vollen Zügen genießen. Die anderen Tage haben wie ähnlich verbracht und haben einfach mal die Seele baumeln lassen.
Ausblick auf eine Straße auf Bocas del Toro, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Seichtes Wasser in einer kleinen Bucht der Bocas del Toro, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Auf Entdeckungstour in Costa Rica
Nach ein paar Tagen ging es schon wieder zurück nach Costa Rica und vor uns lag mal wieder eine lange Reise. Zuerst ging es mit dem Boot wieder ans Festland und dann mit verschiedenen Bussen zurück nach San José. Diesmal hatte ich an der Grenze zwischen Panama und Costa Rica gar keine Probleme- welch ein Glück! Abends haben wir die Zeit genutzt um noch ein bisschen mehr von San José zu entdecken.
Als nächste Station hatten wir den „Parque Nacional Manuel Antonio“ auf dem Plan. Dort hatten wir ein super schönes Quartier! Ein Appartment mit 3 Zimmern, einer kleinen Küche und Bad und ein Balkon mit Meerblick- herrlich! Der schöne Blick vom Balkon aus hat uns neugierig gemacht und wir wollten Richtung Meer gehen und die Gegend erkunden. Nachdem wir ein bisschen querfeldein durch die Gegend gelaufen sind, sind wir letztendlich an einer kleinen verlassenen Bucht gelandet, bis auf ein paar pizotes (Nasenbären) und bunte Vögel. Welch schöner Abend: ein bisschen im sachten Meer schwimmen, den Sonnenuntergang genießen und dann noch zum Abschluss ein leckeres Essen!
Abendstimmung in einer einsamen Bucht, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Am nächsten Morgen haben wir uns früh zu dem Nationalpark aufgemacht. Etwas erschlagen von den ganzen Menschen sind wir durch den Park gelaufen, die Augen immer Richtung Bäume gerichtet. Ich habe ich mich gefühlt wie in einem Tropenhaus im Zoo, aber ohne Dach und ohne Zäune. Wir sind durch den Nationalpark gelaufen und man hat quasi überall Tiere gesehen: Faultiere, Waschbären, Ameisenbäre, 1000 verschiedene Vogelarten, Leguane, riesige Schmetterlinge, Rehe, und richtig viele Affen (Brüllaffen, Weißkopfaffen und Totenkopfaffen). Das war der Wahnsinn! Herr Nilson in live! Neben den ganzen Tieren ist der Nationalpark Manuel Antonio auch bekannt für seine Strände. Das blaue Wasser schwingt leicht in der Bucht umher und berührt langsam den weißen Sand. In dieser Idylle kam uns leider ein kleiner Vorfall dazwischen: Als wir im Meer waren und unsere Sachen an den Strand gelegt hatten und irgendwann zurück zu unseren Sachen kamen, war unser Mittagessen nicht mehr da. Das hatten nämlich die Affen aus dem Rucksack geklaut, während wir im Meer waren. Die haben einen richtigen Raubzug entlang des Strandes gemacht! Und die Waschbären hinterher, die haben dann die Reste gegessen, die die Affen übergelassen haben.
Einer von vielen Stränden im Nationalpark Manuel Antonio, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Ein ziemlich entspannter Affe, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Am nächsten Morgen machten wir uns schon auf den Weg zu unserer letzten Station: Der Nebelwald Monteverde. Santa Elena ist ein überraschend großes Städtchen mitten im Nirgendwo. Ich war wirklich geplattet. Die Busfahrt ging über steinige Straßen, hoch und runter und an kleine Dörfchen mit etwa 10 Häusern vorbei und als wir ausgesteigen mussten, stehen wir plötzlich in einer richtigen Stadt. Elektrisch leuchtende Werbeanzeigen, Sushi-Restaurants und große Supermärkten sprangen mir direkt ins Auge. Wir haben ein nettes Hostel gefunden und dort zusammen mit ein paar anderen Leuten aus dem Hostel und dem Hostelbesitzer gekocht und später mit einem Kuchen mit Kerzen in meinen Geburtstag reingefeiert. Das war sehr schön. Den nächsten Tag haben wir genutzt um den Nationalpark Monteverde ein wenig zu erforschen. Es war angenehm kühl, wir sind zeitweise keinem einzigen Menschen begegnet und die Vegetation war einfach unglaublich! Die Bäume sind mit Moos überzogen, es wachsen nochmals andere Pflanzen auf den Bäumen und wenn man sich umsieht, leuchten hunderte Pflanzen in unglaublich vielen verschiedenen Grüntönen. Außerdem haben wir noch eine Canopy Tour durch die Wälder von Monteverde gemacht. Die Strecken waren über 1km lang und über 100 m hoch, sodass man durch und über den Wald “fliegen” konnte. Richtig cool!
Canopy-Tour im Nebelwald Monteverde, Bild: Lennard Heidjann & Lea Heidjann
Ein undurchdringbares Blätterdach, Bild: Lennard & Lea Heidjann
Fazit unseres Roadtrips durch Costa Rica und Panama
Damit war unser Roadtrip auch schon vorbei und wir sind wieder zurück nach Nicaragua gefahren, wo ich mich in Managua von meinem Besuch wieder verabschieden musste.
Generell würde ich sagen, dass Costa Rica eine unglaublich beeindruckende Arten- und Naturvielfalt zu bieten hat, aber die “Touristenpreise” sind schon sehr abschrenkend und ich glaube, dass man in Nicaragua zum Teil ähnliche Natur findet, nur sind die Preise dort ein bisschen “angenehmer” und man trifft eher selten richtig große “Touristen-Massen”. Trotzdem war es im Rückblick eine echt coole Reise, auf der wir viel gesehen haben!
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